Sanierung Kopfbahnhof

…Ich bin bereit, zusätzlich zu den Milliarden, die uns das Gesamtprojekt kosten wird, auch über ersparte Ersatzinvestitionen zu reden.
Wie dürfen wir das verstehen?
In den nächsten Jahren müsste ohnehin in den Erhalt des Kopfbahnhofs investiert werden. Dabei spricht die Bahn von 60 Millionen Mark, Baden Württemberg rechnet mit einem höheren Betrag. … Die konkrete Höhe müsste geprüft werden …
Aus Artikel „Bodewig: Stuttgart 21 und die Neubaustrecke werden gebaut, Stuttgarter Zeitung vom 29.01.2001 Interview
s. hierzu auch Artikel vom 5.2.2001 - Land droht: „Auch bei Stuttgart 21 ist irgendwann finito“ und vom 9.2.2001 – „Mit Sicherheit kein Geld der Stadt für Berlin“

Der baden-württembergische Verkehrsminister Ulrich Müller über die Wirren um das Großprojekt und die Rolle des Bundes
Und man muß auch sehen, dass Bund und Bahn bei einem schnellen Baubeginn bares Geld sparen. Denn die Aufwendungen dafür, den Kopfbahnhof in Schuss zu halten, beliefen sich allein in den nächsten Jahren auf über 450 Millionen Mark.
Aus Artikel „Land droht: ‚Auch bei Stuttgart 21 ist irgendwann finito‘ “, Stuttgarter Zeitung vom 05.02.2001
s. hierzu auch Artikel vom 29.1.2001 - Bodewig: Stuttgart 21 und die Neubaustrecke werden gebaut und vom 9.2.2001 „Mit Sicherheit kein Geld der Stadt für Berlin“

Stuttgart 21: Oberbürgermeister Schuster lehnt Beteiligung an jeder Vorfinanzierung des Bundesanteils ab
Kommt Stuttgart 21 nicht, kostet die Sanierung des Bahnhofs 1,3 Milliarden Mark. Und wenn das Projekt erst im Jahr 2011 kommt – so, wie es dem Bund vorschwebt -, muss er noch rund 500 Millionen in den alten Bahnhof stecken.
Aus Artikel „Mit Sicherheit kein Geld der Stadt für Berlin“, Stuttgarter Nachrichten vom 09.02.2001 Interview

OB Wolfgang Schuster: Darum bin ich für Stuttgart 21
„…
Wenn das Projekt nicht kommt, wird es erst recht teuer. Ich rechne mit 3,3 Mrd. Euro für die Sanierung alter Bahnanlagen.“
Aus Artikel „Kippen diese Ordner den neuen Bahnhof?“, Bild vom 15.11.2007

Oberbürgermeister Wolfgang Schuster über 67 000 Stimmen gegen Stuttgart 21, sein Wahlversprechen und die Nachteile der Alternativplanung
Schuster:
„Die 67 000 Stimmen für das Bürgerbegehren sind der klare Hinweis darauf, dass wir Stuttgart 21 noch nicht ausreichend erklärt haben.“
Noch einmal, Herr Schuster: warum lassen Sie den Bürgern nicht ihren Willen einer Volksabstimmung und setzen sich im Falle einer Ablehnung von Stuttgart 21 dafür ein, dass die Alternative realisiert wird?
„Weil diese Variante deutlich mehr Nachteile hat. Die Generalsanierung der bestehenden Gleisanlagen, die dann notwendig wäre, würde dazu führen, dass mindestens zehn Jahre lang der reguläre Bahnbetrieb erheblich gestört würde, dass häufig nachts gearbeitet werden müsste mit erheblichen Lärmbelastungen, dass die neuen ICE-Gleise einen harten Eingriff in den Schlossgarten und Rosensteinpark nach sich ziehen und vieles mehr.“ …
Aus Artikel „Das Bürgerbegehren ist in weiten Teilen irreführend“, Stuttgarter Zeitung vom 07.12.2007

„Heute besteht der Bahnhof aus 16 Schienen-Sackgassen. Stuttgart 21 löst diesen Knoten auf“
Anzeige in der Stuttgarter Zeitung vom 21.12.2007 von DB, Stadt und Region Stuttgart, Land Baden-Württemberg Im Dialog Verkehrs-Professor Ullrich Martin
„Ein Durchgangsbahnhof ist einem solchen Sackbahnhof mehrfach überlegen. Er ist viel leistungsfähiger und für die Reisenden komfortabler. Wo immer sich die Möglichkeit bietet, ergreifen Städte diese Chance zum Umbau. Aktuell Wien und Zürich.“
„Für einen modernen Sackbahnhof müsste man aber zwei zusätzliche Gleise durch ökologisch sensible und dicht besiedelte Gebiete zur Anbindung an die Neubaustrecke in Wendlingen schlagen. Das heißt: Enteignungen, Kosten, Zeitverlust und hinterher ökologische Lasten. Beim Durchgangsbahnhof entfällt das alles. Er ist schon deshalb ein Gewinn für die Umwelt.“
„Wenn wir den alten Sackbahnhof erneuern, kostet das in etwa das Gleiche bei längerer Bauzeit.“
Wie können künftig acht Gleise mehr leisten als heute 16?“
„Weil jede Autobahn mehr leistet als 16 Sackgassen. Der heutige Stuttgarter Hauptbahnhof entspricht 16 nebeneinanderliegenden Sackgassen. Deswegen heißt es ja auch Sackbahnhof. … Wenn ein Zug diagonal ausfährt, versperrt dieser eine Zug alle anderen Ein- und Ausfahrten. Die 16 Gleise münden zudem in nur wenige Zulaufstrecken. Diese wirken wie ein Nadelöhr. Dagegen können acht Durchfahrgleise in Verbindung mit der geplanten Ringstruktur und trotz unveränderter Zulaufstrecken deutlich mehr Zugverkehr aufnehmen. Stuttgart gewinnt mit dem neuen Durchgangsbahnhof die Möglichkeit, dass mehr Züge in kürzer Taktung schneller fahren.“
Was passiert, wenn Stuttgart 21 scheitert?
„Die Menschen in Baden-Württemberg verlieren schlicht den Anschluss. Sie bekommen keine schnelleren, besser aufeinander abgestimmten Verbindungen.“
„Das ganze Land bekommt bessere, schnellere Verbindungen. Wenn das Herzstück schneller wird, profitieren alle verbundenen Punkte.“
Aus Anzeige „Heute besteht der Bahnhof aus 16 Schienen-Sackgassen. Stuttgart 21 löst diesen Knoten auf“ - Im Dialog Verkehrs-Professor Ullrich Martin – von DB, Stadt und Region Stuttgart, Land Baden-Württemberg, in der Stuttgarter Zeitung vom 21.12.2007

Bahnvertreter umwerben Bezirksbeiräte – Hoffnung auf Förderbänder statt Lkw enttäuscht
Die DB Projektbau-GmbH entsandte drei Vertreter, um gut Wetter für den Tiefbahnhof und vier Röhren von und zum Tunnel zu machen. Projektleiter Peter Marquart: „Wenn von zwölf Jahren Baulärm die Rede ist, ist das maßlos übertrieben.“ Der Lkw-Verkehr, der im Wesentlichen mit bis zu 2500 Fahrten pro Tag auf einer Baustraße zwischen dem Hauptbahnhof und dem Nordbahnhofviertel abgewickelt werden soll, werde nur in der Hauptrohbauzeit von 2011 bis 2015 wirklich bemerkbar sein.
Heilbronner Straße und Willy-Brandt-Straße müssten zeitweise und teilweise zwar verlegt werden, bei der Zahl der Spuren bleibe es aber. Öffentliche Straßen würden nur beansprucht, bis die Baustraße fertig sei.
Wenn die Tunnel vorgetrieben würden, könne es in Häusern darüber vier Tage lang „manchmal rütteln“.
Der Gegenentwurf Kopfbahnhof 21 würde auch eine Großbaustelle bedeuten, warnte Marquart. Die Rohbauzeit betrage dann sogar sieben bis acht Jahre. Nach Cannstatt müssten durch den Rosensteinpark zwei bis vier Gleise gebaut werden. Die Kosten wären mit insgesamt 2,6 Milliarden Euro fast genauso hoch, eine spätere Leistungssteigerung des geschaffenen Bahnhofs anders als bei Stuttgart 21 nicht mehr möglich.
Aus Artikel „Großoffensive für Stuttgart 21 angelaufen“, Stuttgarter Nachrichten vom 08.01.2008

Er bemühe sich, alle bisher veröffentlichten Desinformationen gerade zu rücken, betonte er und schlug mit prägnanten Schlagworten die Schneise für die Neubaustrecke nach Ulm.
Dass der Hauptbahnhof ertüchtigt werden müsse, stehe für ihn außer Frage: „Er ist wie ein uralten Auto – er rostet an allen Ecken.“ Auf einer der Folien, die Schuster auf die Leinwand zauberte, steht: „Der Untergrund gibt an vielen Stellen nach.“ Der Weg in den Untergrund ist für ihn der einzig gehbare, oberirdische Alternativmodelle hätten zu viele Nachteile. Würde „Kopfbahnhof 21“ realisiert gäbe es für die Bürger „einen Riesenärger“: Zwölf Jahre lang würde unter Betrieb gebaut, auch nachts, behauptete Schuster. Und wofür? „Für deutliche längere Fahrtzeiten als bei Stuttgart 21 und eine geringere Leistungsfähigkeit“ … Und noch schlimmer: Manchmal kämen Züge gar nicht erst an, so Schuster. Dem wachsenden Schienenverkehr sei die Alternative dem achtgleisigen Durchgangsbahnhof, der bessere Verbindungen in der Region ermögliche, Stuttgart ans Hochgeschwindigkeitsnetz anbinde – und bei steigendem Bedarf um zwei Gleise erweitert werden könne.
Auch wenn ein Haus- und Grund-Mitglied monierte, er hätte gerne mehr über das andere Modell erfahren, blieb der OB hart: Es sei auch an diesem Abend keiner aufgestanden und habe behauptet, er habe einen Finanzier für den Kopfbahnhof gefunden.
Schuster und seine Mitstreiter von der Verwaltung, der Straßenbahn und der Deutschen Bahn haben versucht, den Zuhörern die Angst vor einer Kostenexplosion („seriös kalkuliert, Risikobegrenzung liegt bei 131 Millionen Euro“) und vor den Auswirkungen durch die Großbaustellen zu nehmen. „Es wird vor allem im Tunnel gebuddelt, der Normalbürger bekommt da gar nichts mit“, versprach der OB.
Aus Artikel „OB: Für Schäden an den Häusern haftet die Bahn“, Stuttgarter Zeitung vom 16.04.2008